Eulen verlassen sich bei der Jagd besonders auf ihren Gehörsinn und auf die sehr genauen Kenntnisse ihres Reviers. Menschengemachte Hindernisse wie Stacheldraht werden besonders Schleiereulen oft zum Verhängnis, da sie sehr nahe über dem Boden jagen. Auch unsere Straßen sind eine Gefahr für die nächtlichen Jäger. Gottseidank sind Eulen generell chirurgisch behandelbar, und gebrochene Flügel und Beine können so oft geheilt werden. Danach muss sichergestellt werden, dass die Patienten das Fliegen und Beute greifen wieder erlernen. Für viele Eulenarten ist besonders das lautlose Fliegen zum Jadgerfolg unerlässlich, und muss geprüft werden, bevor die Tiere in die Freiheit entlassen werden.

Eulen, die sich von einer Verletzung erholt haben, sollten möglichst in ihr Revier zurück kehren. Die nachtaktiven Jäger prägen sich genau ein, wo sie Futter und Unterschlupf finden, und können auch bei vollkommener Dunkelheit ihr Revier navigieren. Junge Eulen, die in menschlicher Obhut aufgewachsen sind, müssen schrittweise lernen, wie man sich in der Natur zurecht findet und Beute schlägt. Indem man ihnen auch nach der Freilassung Nahrung anbietet, kann man ihnen dabei helfen. Für dieses sogenannte Soft Release gibt es verschiedene Methoden, die je nach Art erfolgreich angewendet werden können. Auch in der Pflegestation aufgewachsene Eulen werden möglichst auf diese Art ausgewildert.