Greifvögel wie dieser Baumfalke verletzen sich häufig bei der Jagd, denn menschengemachte Hindernisse wie Stacheldrahtzäune werden von ihnen oft nicht schnell genug erkannt. Wenn Greifvögel sich die Flügel brechen oder die Flughaut verletzen, besteht leider immer die Gefahr, dass die Heilung nicht gut genug verläuft, um wieder erfolgreich Jagen zu können. Die Zeit des Trainings in ausreichend großen Flugvolieren ist also ausschlaggebend für den Erfolg der Rehabilitation solcher Pfleglinge. Wenn sie wieder voll genesen sind, sollten sie möglichst wieder in ihr altes Revier entlassen werden.

Greifvögel kennen sich in ihren angestammten Revieren sehr gut aus - sie wissen, wo sie Futter und Schutz finden. Daher sollten rehabilitierte Greifvögel, die schon ein Revier hatten, auch wieder dorthin frei gelassen werden. Junge Greifvögel lernen die Beutejagd von den Eltern. Mäusebussarde haben zum Beispiel eine sehr lange "Jugend", in der sie noch nicht selbstständig überleben können. Um von Menschenhand groß gezogene Greifvögel erfolgreich auszuwildern müssen diese also noch nach der Freilassung mit Futter versorgt werden, bis sie das Jagen erlernt haben. Hierfür gibt es mehrere etablierte Methoden, die auch in der Wildvogel-Pflegestation Kirchwald nach Möglichkeit angewendet werden.