1. Durchgang zu anderen Gärten:
Igel können 4km pro Nacht laufen, daher ist ein vollständig geschlossener Garten ungünstig für die Stacheltiere. Gartenzäune müssen Schlupflöcher oder genug Abstand zwischen den Zaunlatten haben. Ein Drahtzaun ist eher ungeeignet für Igel da, sie sich in grobmaschigem Draht verfangen können.
2. Keine Chemie im Garten:
Pflanzenschutzmittel und Unkrautvernichter töten Insekten und damit die Hauptnahrungsquelle von Igeln. Auch Kunstdünger ist giftig für Igel. Komposterde, Rindenmulch und ähnliche natürliche Dünger erfüllen den selben Zweck und schaden den Tieren nicht.
3. Naturbelassene “wilde“ Gärten:
Ein Steingarten oder eine gepflasterte Terasse sind nichts für Tiere, auch ein perfekt gepflegter englischer Rasen bietet wenig Unterschlupf für Insekten und Igel. Sträucher, hohes Gras und eine Vielfalt an Pflanzen sowie Obstbäume sind perfekt für unseren stachligen Freund. Der Igel freut sich auch über rumliegendes Laub und Geäst. Wer es trotzdem gerne ordentlich hat, kann vielleicht einen Teil seines Gartens verwildern lassen um dem Igel ein Zuhause und eine gute Nahrungsquelle zu bieten.
4. Wasserstellen:
Flache mit frischem Wasser gefüllte Schalen oder ein Bachlauf hinter dem Haus sind in warmen Sommermonaten wahre Lebensretter, nicht nur für unsere Igel! Wenn ein Teich im Garten ist, ist es wichtig das er mit einem flach auslaufendem Uferbereich ausgestattet ist.
5. Zufüttern:
Vor allem in den kälteren Monaten und für unsere Igelkinder ist es wichtig das sie eine zusätzliche Nahrungsquelle von ihren Auswilderern zur Verfügung gestellt bekommen. So können sie sich auch in nahrungsarmen Zeiten genug Speck anfressen um gut über den Winter zu kommen. Das perfekte Futter ist Katzennassfutter auf Fleischbasis ohne Gelee und ohne Soße (Carny, Amadeus, Premiere etc.) oder Katzentrockenfutter. Auch über ein ungewürztes Rührei freuen sich die kleinen Igel!
Die Fütterung sollte abends gegen 18-19 Uhr stattfinden.
6. Igelschlafhäuser:
Igelhäuser kann man in verschiedenen Tierbedarf- und Zooläden, im Fachhandel, Gartencentern sowie bei manchen regionalen Igelschutzvereinen erwerben.
Wer handwerklich geschickt ist kann aber auch ein Igelhäuschen selbst bauen. Provisorisch kann man auch große Back- oder Pflastersteine aufeinander stapeln, vorne ca. 30cm für einen Eingang frei lassen und eine Platte aus Plexiglas oder lackiertem Holz auf die Vorrichtung legen. Jetzt noch Stroh, feine Äste und Laub rein und schon hat man ein schönes Igelhäuschen.
7. Mähroboter und Rasenmäher:
Der Mähroboter ist der größte Feind des Igels in unserer neuen Welt. Die automatisierten Geräte erkennen einen Igel nicht und verletzen ihn oftmals tödlich. Wir verstehen zwar das es praktisch ist, dennoch denken wir dass der Aufwand den Rasen manuell zu mähen die Tierleben wert sind. Wir bitten daher inständig darum das der Garten vor dem Mähen kontrolliert wird und kein Mähroboter angeschafft wird.
8. Ländliche Region:
Immer häufiger findet man Igel in Städten und auf den Straßen in Wohngebieten, dennoch ist der natürliche Lebensraum des Igels grün, wild und voller Krabbeltiere. Daher sollte ein igelfreundlicher Garten möglichst weit weg von viel befahrenen Straßen sein, mit offenen Flächen, Wäldern und Wiesen am Ortsrand und ohne Hochhäuser und Autobahnen.
Sie erkennen Ihren Garten in den oben aufgeführten Stichpunkten wieder, haben vielleicht schon eine Igelfamilie im Garten oder würden gerne einem oder mehreren Igeln ein neues Zuhause geben? Dann schreiben Sie eine Email mit Ihrem Namen, der Adresse des Auswilderungsortes, einer Telefonnummer und einer kurzen Beschreibung des Auswilderungsgebietes an igelinfo@wpskirchwald.de